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10
Jahre Star Trek Voyager
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Die Voyager
feiert ihr Jubiläum. Es ist inzwischen zehn Jahre her, seit die erste
TV-Episode mit Janeway und Co. am 16. Januar 1995 gesendet wurde. Für
diesen Anlass hat sich Pocket Books etwas Besonderes einfallen lassen:
den Roman-Dreiteiler String
Theory.
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Anders als die Voyager-Romane
der letzten Jahre gehört String
Theory nicht
zur Relaunch-Reihe, denn die Handlung spielt nicht nach der
TV-Serie, sondern ist zwischen der vierten und fünften Staffel
angesiedelt. Laut Editor
Marco Palmieri wollten er und sein Autorenteam die Trilogie nutzen, um "die Voyager-Crew so zu
zeigen, dass frische, neue Einblicke in ihre
Charaktere möglich sind."
Zum
Autorenteam der Trilogie gehören Jeffrey Lang, Kirsten Beyer und
Heather Jarman, die laut Palmieri "alle große Fans von Star Trek Vogager
sind".
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Inhaltsangabe:
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Erster Teil: Cohesion (Autor: Jeffrey Lang)
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Kurz
nach der Begegnung mit Arturis (vgl. "In Furcht und
Hoffnung")
untersucht die Voyager
ein binäres Sonnensystem, das eigentlich nicht
in der Lage sein sollte, intelligentes Leben hervorzubringen. Dabei
begegnet die Crew um Captain Janeway einem massiven Raumschiff,
mit dem die einheimische Spezies versucht, ihrer sterbenden Welt
Monorha zu entfliehen. Janeway trifft sich mit den Monorhanern und
erfährt von ihrem Dilemma. Eine Gruppe abtrünniger Monorhaner sorgt
jedoch dafür, dass die Voyager
in einer Subraumtasche gefangen wird, während B'Elanna Torres und Seven
of Nine mit ihrem Shuttle auf Monorha abstürzen. Um die schwer
verletzte B'Elanna zu retten, assimiliert Seven sie kurzerhand. Dadurch
bilden sie schon bald ein Mini-Kollektiv und können die Gedanken der
jeweils Anderen hören. Die abtrünnigen Monorhaner klären B'Elanna und
Seven über die Korruption ihrer Regierung und die mythologische
Entstehungsgeschichte ihres Sonnensystems auf. Bald arbeiten die beiden
Frauen und der Monorhaner Kaytok zusammen: Sie sorgen für den Kollaps
des kleineres Sterns "Blue Eye", um der Voyager bei der
Flucht aus
dem Subraum zu helfen. Bevor die Voyager
das System wieder verlässt,
befolgt Kaytok eine Prophezeiung und gibt Janeway den "Schlüssel zu
Gremadia", eine uralte monorhanische religiöse Reliquie. Kurz nachdem
die Voyager
wieder weiterzieht, stellt die Crew fest, dass Tuvok nicht
länger an Bord ist...
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Zweiter Teil: Fusion (Autorin: Kirsten Beyer)
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Tuvok wird
von einer monorhanischen Melodie geleitet und ist in einem
Shuttle unterwegs Richtung "Blue Eye". Als die Voyager ihn findet,
entdeckt sie eine Raumstation in der Nähe des sterbenden Sterns. Auf
der Station trifft die Crew auf geisterhafte Monorhaner und erfährt
zudem, dass der Fürsorger, Susperia und andere Nacene aus ihrer Heimat
Exosia ausgestoßen wurden, weil sie die kosmischen Strings, aus denen
das Universum besteht, manipulieren wollten. Denn die anderen Nacene
sehen es als ihre Pflicht an, die Strings in ihrer Form zu bewahren. Um
wieder nach Exosia zurückkehren zu können, haben die ausgestoßenen
Nacene Gremadia, die Raumstation beim "Blue Eye" - und mit ihr das
gesamte monorhanische System - erschaffen. Da Janeway nun im Besitz des
"Schlüssels zu Gremadia" ist, infiltriert
ein Nacene die Voyager
in Gestalt von Kathryns Schwester Phoebe. Sie ändert sogar die
Erinnerungen der Crew, um ihnen Glauben zu machen, dass Phoebe schon
immer zur Voyager-Crew
gehörte. Phoebe will Janeway dazu bringen, ihr den Schlüssel zu
überlassen, denn nur der rechtmäßige Besitzer des Schlüssels kann ihn
benutzen, um den Zugang zu Exosia zu öffnen. Naomi Wildman und Harry
Kim können Phoebe aber entlarven, da sie eine leicht vom Rest der Crew
abweichende Molekularstruktur haben (vgl. "Die Verdopplung").
Tuvok
verschmilzt derweil mehr und mehr mit den monorhanischen
Geistern. Um ihn und die Monorhaner zu retten, öffnet Janeway den
Zugang nach Exosia. Die monorhanischen Geister betreten Exosia und
geben Tuvok frei. Janeway wird bei dem Vorgang jedoch schwer verletzt
und der Doktor, Paris und Kim sind plötzlich verschwunden...
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Dritter Teil: Evolution (Autorin: Heather Jarman)
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Als der Zugang nach Exosia
kurzzeitig offen stand, wurde photonische
Energie hineingezogen. Auf diese Weise geriet auch der Doktor nach
Exosia. Ein Nacene versetzt ihn daraufhin in die ferne Vergangenheit
von Ocampa. Er soll die Geburt des vermeintlich gefährlichen
Ocampa/Nacene-Hybriden Kol verhindern.
Tom Paris
und Harry Kim werden derweil von Q rekrutiert, um eben diesen
Ocampa/Nacene-Hybriden im 24. Jahrhundert zu finden, denn nur er kann
den Schaden wieder reparieren, den das Raum/Zeit-Kontinuum im
monorhanischen System erlitten hat. Dabei erfahren Paris und Kim, dass
allmächtige Wesen sich besonders für Glücksspiele begeistern können. Der Doktor hat indessen die
Mutter von Kol entdeckt, die eine
erstaunliche Ähnlichkeit mit Kes besitzt, und er beschließt, die Geburt
nicht zu verhindern. Tatsächlich überträgt Kes ihren Geist auf die
Ocampa-Frau, um ihr die Kraft zu geben, die Geburt des Nacene-Hybriden
zu überleben.
Als Paris
und Kim mit Hilfe eines jungen Q schließlich Kol aufspüren,
kann er die Realität stabilisieren und den Frieden zwischen den beiden
Nacene-Fraktionen wiederherstellen. Die Stabilisierung der Realität hat
jedoch zur Folge, dass mit Monorha die gesamte photonische Energie der
Region verschwunden ist und eine gewaltige Leere zurückbleibt (vgl. "Nacht").
Am Ende ist
die Voyager-Crew
wiedervereint und die schwer verletzte Janeway kann geheilt werden. Ihr
Kontakt mit dem "Schlüssel zu Gremadia" wird sie jedoch in der Zukunft
anfällig für Stimmungsschwankungen machen. Kes und Kol kehren nach
Ocampa zurück, um den ökologischen Schaden durch die Nacene zu
reparieren. Drei Jahre später fällt wieder Regen auf Ocampa...
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Kommentar:
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Man
braucht sich nicht zu wundern, dass die Relaunch-Romane gerade zum
zehnjährigen Jubiläum von Star
Trek Voyager nicht mehr fortgesetzt werden. Hatte Christie
Golden mit Homecoming
und
The
Farther Shore
noch sehr interessant beschrieben, wie Janeway und Co. in der
Föderation aufgenommen werden, schlägt sie mit der Spirit Walk-Miniserie
eine Richtung ein, die so gar nicht zu Voyager zu passen
scheint.
Erstens
verwundert es, warum Golden in Old Wounds
nahezu die komplette Crew durch unbekannte und größtenteils farblose
Charaktere ersetzt, obwohl dies eigentlich nicht nötig gewesen wäre.
Sicherlich, beim DS9-Relaunch
waren die Autoren gezwungen, fehlende Hauptrollen durch neue Figuren zu
ersetzen, aber im Falle von Voyager
hätten alle Crewmitglieder (bis auf Janeway, die ja im Einklang mit Star Trek Nemesis
zum Admiral
befördert werden musste) weiterhin an Bord der Voyager Dienst tun
können. Aber
stattdessen bleiben den Voyager-Fans
lediglich Chakotay, Kim und schließlich Paris erhalten, während die
beliebten Charaktere Seven of Nine, der Doktor, Tuvok und Torres nahezu
zu Statisten degradiert werden. Von den neuen Figuren vermag nur der
Trill Jarem Kaz durch eine glaubhafte und sympathische
Charakterisierung zu überzeugen.
Zweitens
kann die Spirit
Walk-Handlung
den geneigten Voyager-Fan
nicht wirklich begeistern. Die Haupthandlung - Chakotay soll
Kolonisten nach Loran II transportieren - ist uninteressant. Janeways
Nebenhandlung um Abspaltungsbestrebungen in der Föderation erscheint
dagegen schon spannender und hätte das Potenzial für einen
Polit-Thriller, was Golden jedoch nicht ausnutzt. Stattdessen
fokussiert die Autorin sehr stark auf Chakotays spirituelle Seite, die
nach der zweiten Staffel der TV-Serie nur noch am Rande thematisiert
wurde, sowie auf den Formwandler, der in der Gestalt von Chakotay die Voyager
infiltriert.
Beide
Handlungen sind im Voyager-Relaunch
fehl am Platz: Chakotays spirituelle Seite wurde in der TV-Serie nicht
ohne Grund zur Nebensache: Es hat sich gezeigt, dass Voyager-Fans
überwiegend an wissenschaftlichen und technischen Themen
interessiert sind, was die Popularität von Janeway, Seven und dem
Doktor
(und die Frustration von Robert Beltran) erklärt. Spirituelle
Geschichten hatten die Produzenten daher getrost Benjamin Sisko in DS9 überlassen...
Die Handlung des
Formwandlers funktioniert hingegen deshalb nicht richtig, weil
die Beziehung
zwischen Chakotay und seiner neuen Crew noch nicht klar definiert ist.
Es wäre spannend gewesen zu sehen, wie der Formwandler die
Crew in
zwei Lager spaltet und sie gegeneinander ausspielt. Stattdessen sind
nur Kim und Kaz als einsame Helden auf seiner Spur.
Drittens
hat es den Anschein, als ob sich Christie Golden krampfhaft bemüht, TNG- und DS9-Fans für Star Trek Voyager
zu begeistern. So
tauchen wie selbstverständlich Formwandler, Cardassianer und Trill in
der Handlung auf, während auf Spezies des Delta-Quadranten vollständig
verzichtet wird. (Beispielsweise hätte sich statt des Formwandlers
auch ein
Agent von Spezies 8472 als Ellis tarnen können, wodurch wieder ein
stärkerer Bezug zur Voyager-TV-Serie
entstanden wäre.) Auch werden die Strapazen der Reise im
Delta-Quadranten als Lapalien abgetan und gegenüber den Grauen des
Dominion-Krieges kleingeredet, was Voyager-Fans
durchaus als
Beleidigung auffassen können.
FAZIT:
Die
eigentlich gute Autorin
Christie Golden hat den Voyager-Relaunch
in eine Sackgasse gefahren. Es bleibt abzuwarten, ob es den Autoren von
Pocket Books noch einmal gelingt, den Relaunch wieder in Fahrt zu
bringen...
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Star Trek Voyager feiert sein 10 jähriges Jubiläum Wie steht es um die Serie? ....
Zum Jubiläum gibt's den Dreiteiler String Theory. Der Voyager-Relaunch ist vorerst auf Eis gelegt...
......In Cohesion wird der unterschwellige Konflikt zwischen B'elanna und Seven thematisiert... ... ...... 
In Fusion muss Captain Janeway ihr Leben riskieren, um Tuvok zu retten...
... ....

In Evolution machen Tom und Harry mit Q einen Streifzug durch die Welt der Superwesen...
... ...
  Mit dem vereinigten Trill Dr. Jarem Kaz hat Captain Chakotay in der Spirit Walk-Miniserie einen treuen und sympathischen Berater erhalten...
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